Ansprache am 18. Juli auf der Gemüsebrücke (und nicht am Bürkliplatz, wie ursprünglich geplant)
Liebe Freundinnen und Freunde von Palästina und der Menschlichkeit
Ich bin hier – wie ihr wahrscheinlich alle – , weil ich es nicht länger aushalte, dem Töten in Gaza zuzuschauen.
Die Führung in Israel hat vergessen, was Menschenrechte sind. In den 47 Jahren der Okkupation haben sich Regierung, Siedler und Armee daran gewöhnt, Palästinenser nicht mehr als Menschen zu behandeln.
Eine simple Frage: Wenn ich vermute – ich sage vermute – dass in einer Schule – einer Moschee – einem Spital Waffen versteckt sind – bombardiere ich etwa diese Schule?
Es ist barbarisch. Israel tut es. Und die Welt akzeptiert die unglaublichsten Ausreden.
Ich komme von drei Monaten Menschenrechtsbeobachtung in der Westbank zurück. (Denn in Gaza war das ja schon vorher gar nicht möglich.)
Was ich in diesen drei Monaten an Missbräuchen und Menschenrechtsverletzungen erlebt habe, ist ungeheuerlich. Die Bevölkerung lebt unter konstanter Bedrohung, Quälerei und Entwürdigung.
Kinder werden auf dem Schulweg bedroht, Geschäfte werden von Soldaten geplündert, Menschen werden nachts aus den Betten geholt und verhaftet – als Übung für die jungen israelischen Soldaten.
Israel übt die übelste Besatzung aller Zeiten aus.*
Denn statt die Zivilbevölkerung zu schützen, ermorden sie sie, versteckt in der Westbank, und jetzt vor den Augen der Weltöffentlichkeit in Gaza.
Ich rufe ALLE auf, auch jene, die sich Israel zugehörig fühlen und Israel lieben:
Macht Druck auf eure Regierungen!
Beendet das Töten
beendet die Blockade von Gaza
* Warum die übelste Besatzung?
und beendet – endlich – die Okkupation.